Gemeinsames Training hat Vorteile für alle beteiligten Sportler. Dies gilt genauso für die Individualsportart Laufen. Auch wenn das Idealbild der einzelne Läufer ist, zeigen täglich tausende Lauftreffs und Vereine landauf, landab wie es in Gruppen beim Training besser funktioniert. Die Einsamkeit des Langstreckenläufers ist, wie der gleichnamige Roman des Briten Allan Sillitoe, ein Relikt aus der Frühzeit des Laufsports.
Regelmäßigkeit durch Verbindlichkeit
Zunächst schafft ein Lauftreff oder ein Verein mit regelmäßigen Trainingszeiten soziale Verbindlichkeit. Das sorgt dafür, dass jeder einzelne Sportler seine Trainingseinheiten auch wirklich absolviert. Das ist eine große Hilfe. Sport fällt nach einschlägigen Studien ansonsten noch vor Haushaltsarbeiten aus dem persönlichen Terminkalender, sobald der Alltagsstress zuschlägt.
Das Laufen in der Gruppe vermindert das Verletzungsrisiko und minimiert die Schwere von Laufverletzungen. Wichtigster Grund ist auch hierfür die vorhandene soziale Einbindung der Laufteilnehmer. Wenn jeder Teilnehmer auf den anderen achtet, werden Überanstrengungen schneller erkannt und der Einzelne geht nicht so stark an seine Grenzen.
Wenn es zu einer Verletzung kommt, ist immer Hilfe vor Ort. Kein Verletzter kommt so auf die Idee, mit einem umgeknickten Fuß oder mit einem verdrehten Knie noch kilometerweit durch den Wald zurück zum Auto zu humpeln. Außerdem hilft ein regelmäßiger Lauftreff oder Verein, Kompetenzen zu bündeln oder vielleicht sogar einen ausgebildeten Trainer zu finden. Dann kann das Training noch weiter verstetigt werden.
Motivation und Trainingsfortschritt
Der vermutlich größte Vorteil des Gruppentrainings ist wahrscheinlich, dass sich Gruppenmitglieder gegenseitig motivieren, die Trainingserfolge miteinander teilen und sich dafür Wertschätzung entgegenbringen. Die Einbindung der eignen sportlichen Aktivität in eine Gruppe stellt für die meisten Hobbyläufer gesellschaftliche Akzeptanz sicher. Sie sorgt auch dafür, dass eigene Erwartungen nicht zu groß werden und damit auch die Trainingsanforderungen nur moderat steigen, ohne einzelne Sportler gänzlich zu überfordern. Viele Lauftreffs organisieren sich über Gruppen in den sozialen Medien. Aber auch Aushänge im örtlichen Supermarkt oder eine Nachfrage beim Sportverein können hilfreich sein.